Sonstige Wirtschaftsstatistiken

Die Erfassung der Verdienstsituation von Beschäftigten in Deutschland wurde im Zeitverlauf über verschiedene Statistiken realisiert:

In den Jahren 1990, 1992, 1995 und 2001 wurden Angaben zu Beschäftigten in der Gehalts- und Lohnstrukturerhebung (EVAS 62111) erfasst. Ab 2006 wurde sie durch die Verdienststrukturerhebung (EVAS 62111) abgelöst. Die Verdienststrukturerhebung wurde bis 2018 alle 4 Jahre als Stichprobe in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes und im Dienstleistungsbereich durchgeführt. Mit der Erhebung 2006 wurden erstmalig, die Wirtschaftsabschnitte M (Erziehung und Unterricht), N (Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen) und O (Erbringung sonstiger öffentlicher und persönlicher Dienstleistungen) erhoben. Für Abschnitt M wurden die Angaben direkt aus der Personalstandstatistik übernommen. Während 2001 durchschnittlich 22.000 Betriebe mit ca. 846.000 Beschäftigten befragt wurden, beinhaltet die Verdienststrukturerhebung 2006 Informationen über gut 28.500 Betriebe und knapp 3,2 Millionen Beschäftigte. Ab 2014 sind rund 72.000 Betriebe und 1,1 Millionen Beschäftigte im Datensatz enthalten. Im Gegensatz zur Gehalts- und Lohnstrukturerhebung unterscheidet die Verdienststrukturerhebung nicht mehr zwischen Arbeitern/Arbeiterinnen und Angestellten.

Zur Evaluierung des gesetzlichen Mindestlohns wurde erstmals im Berichtsjahr 2015 die Verdiensterhebung (§7 I BStatG) (EVAS 62112) im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) durchgeführt und 2016, 2017 sowie 2019 wiederholt. Die Teilnahme war nach § 7 I BStaG freiwillig und umfasst daher deutlich weniger Betriebe und Beschäftigte (ca. 10.000 Betriebe, ca. 98.000 Beschäftigte).

Ab 2022 löste die Verdiensterhebung (EVAS 62361) die Vierteljährliche Verdiensterhebung (EVAS 62311) sowie Verdienststrukturerhebung (EVAS 62111) ab. Darüber hinaus ersetzt sie die freiwillige Verdiensterhebung (§7 I BStatG) (EVAS 62112). Die Erhebung erfolgt für jeden vollen Kalendermonat in nahezu allen Wirtschaftsbereichen. Im FDZ steht zunächst der Monat April eines Berichtsjahres zur Verfügung, da in diesem Monat eine Vollimputation der Betriebe sowie die gebundene Hochrechnung durchgeführt wird. Der Datensatz umfasst ca. 64.800 Betriebe mit Angaben zu ca. 8,8 Millionen Beschäftigten.

Die vorhandenen Merkmale variieren je nach Statistik und können den jeweiligen Metadatenreports entnommen werden. Sie umfassen aber im wesentlichen Informationen zur Person (Geschlecht, Alter, Ausbildung), zur Tätigkeit (Berufsschlüssel der Sozialversicherung, Stellung im Beruf, Leistungsgruppe, Arbeitszeit, Dauer der Betriebszugehörigkeit) und zum Verdienst (Brutto, Netto, Zulagen für Schicht-/Nachtarbeit, Sonderzahlungen, Lohnsteuer, Sozialabgaben, ggf. Tarifvertrag). Für Betriebe gibt es zusätzlich Angaben darüber, ob die öffentliche Hand am Unternehmen beteiligt ist, zur Anzahl der Beschäftigten differenziert nach Geschlecht, dem Wirtschaftszweig und dem Sitz des Betriebs.

Da die Stichprobenauswahl der Verdienststatistiken auf Bundeslandebene erfolgt, lassen sich für kleinräumigere regionale Gliederungen keine repräsentativen Ergebnisse erzielen.

Verfügbare Mikrodaten

Die folgenden Erhebungsjahre dieser Statistik können über die einzelnen Zugangsformen genutzt werden. Bitte beachten Sie dabei, dass die Gemeindekennziffer für das Bundesland Bayern am GWAP lediglich pseudonymisiert zur Verfügung steht. Da aus Sicht des Bayerischen Landesamts für Statistik mit dieser Maßnahme noch kein ausreichender Anonymisierungsschutz erreicht werden kann, werden einzelne Datensätze (max. 0,01 % der Originalstichproben der VSE) vollständig aus den On-Site-Datensätzen entfernt.