Die Forschungsdatenzentren der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (FDZ) werden bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben von einem wissenschaftlichen Beratungskreis (WBK) unterstützt und beraten.
Aufgaben
Die wesentliche Aufgabe des WBK besteht darin, auf eine nutzungsorientierte Weiterentwicklung des Daten- und Dienstleistungsangebots hinzuwirken. Zudem berät der WBK die FDZ bei der Wahrnehmung der folgenden Aufgaben und spricht diesbezügliche Empfehlungen aus:
- Bereitstellung von amtlichen Mikrodaten für wissenschaftliche Forschungsprojekte
- Erleichterung des Zugangs zu amtlichen Mikrodaten durch die Einrichtung und den Betrieb unterschiedlicher Nutzungswege
- Weiterentwicklung des Daten- und Dienstleistungsangebots sowie der Nutzungswege
- Weiterentwicklung von Verfahren zur Sicherstellung der Geheimhaltung
- Konzeption und Durchführung von Forschungsprojekten der FDZ
Im Rahmen seiner Tätigkeit verfasst der WBK Stellungnahmen zu Themen, bei denen er eine besondere Relevanz für die Wissenschaft sieht. Diese sind über die Homepage des Statistischen Bundesamts öffentlich zugänglich.
Hinweis in eigener Sache: Die Stellungnahmen liegen allein in der inhaltlichen Verantwortung des WBK. Die FDZ sind an der Erstellung weder beteiligt, noch machen diese sich die Stellungnahmen zu eigen. Sie geben ausschließlich die Position des WBK wieder und lassen daher keinen Rückschluss auf die Position der FDZ zu. Die Stellungnahmen werden aus Transparenzgründen veröffentlicht.
Inhaltliche Schwerpunkte
In der aktuellen Berufungsperiode berät der WBK die FDZ insbesondere zu folgenden Themen:
- Aufbau eines Remote Access-Systems: Der WBK hat wichtige Anhaltspunkte für die wissenschaftsfreundliche Ausgestaltung geliefert und das System in der Pilotphase getestet.
- Anpassung des Leistungs- und Entgeltverzeichnisses: Hierzu hat der WBK eine ausführliche Stellungnahme verfasst. Inhaltliche Ansprechpartnerin zu dieser Stellungnahme ist Prof. Dr. Kathrine von Graevenitz.
- Einwicklung eines Peer-Review-Verfahrens: Der WBK hat Vorschläge eingebracht, wie der Datenzugang für Nutzende und für Reviewer ausgestaltet werden kann, wenn sich Veröffentlichungen auf Basis der FDZ-Daten nach Ablauf des Nutzungszeitraums in Review-Verfahren befinden.
- Umgang mit der Löschfrist für Kennziffern in den Wirtschaftsstatistiken: Hierzu hat der WBK eine ausführliche Stellungnahme verfasst. Inhaltliche Ansprechpartnerin zu dieser Stellungnahme ist Prof. Dr. Kathrine von Graevenitz.
In früheren Berufungsperioden lagen die Schwerpunkte unter anderem auf folgenden Themen:
- Einsatz post-tabularer datenverändernder Geheimhaltungsverfahren in den FDZ: Der WBK hat die FDZ dazu beraten, welche Maßnahmen zur Umsetzung der Geheimhaltung aus Sicht der Wissenschaft zielführend sind.
- Anpassung des Produktangebots der FDZ: Der WBK hat die FDZ bei der Anpassung des Produktportfolios beraten. In der Folge wurden wenig nachgefragte Produkte aus dem Produktportfolio genommen und neue, stark nachgefragte Produkte ergänzt.
Mitglieder
Der Beratungskreis besteht aus acht wissenschaftlichen Mitgliedern. Die Mitglieder werden von der Geschäftsstelle des Forschungsdatenzentrums der Statistischen Ämter der Länder sowie des Forschungsdatenzentrums des Statistischen Bundesamts berufen. Es werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlicher berufen, die in besonderem Maße geeignet sind, die Arbeit der FDZ wissenschaftlich beratend zu unterstützen. Die Amtsdauer der wissenschaftlichen Mitglieder beträgt vier Jahre, eine einmalige Wiederberufung ist möglich. In der aktuellen Berufungsperiode (2023-2027) besteht der WBK aus folgenden Mitgliedern:
- Prof. Dr. Marco Caliendo, Professor für Empirische Wirtschaftsforschung an der Universität Potsdam
- Prof. Dr. Kamila Cygan-Rehm, Professorin für Quantitative Verfahren an der Technischen Universität Dresden
- Prof. Dr. Jörg Drechsler, Forschungsbereichsleiter - Bereich Kompetenzzentrum Empirische Methoden (KEM) am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, Honorarprofessor an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim
- Prof. Dr. Kathrine von Graevenitz, stellvertretende Leiterin des Bereiches Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement am Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung; Professorin für Empirische Umweltökonomik an der Universität Mannheim
- Prof. Dr. Annika Herr, Direktorin des Institute of Health Economics an der Leibniz Universität Hannover
- Dr. Alexander Schiersch, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Unternehmen und Märkte am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung
- Prof. Dr. Alexandra Spitz-Oener, stellvertretende Direktorin der Rockwool Foundation Berlin, Institute for the Economy and the Future of Work¸ Professorin der Volkswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität Berlin
- Prof. Dr. Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen; Professor der Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München