Die Mikrodaten der Monatserhebung im Tourismus der amtlichen Statistik stehen inzwischen für die Jahre 1993 bis 2005 über die Forschungsdatenzentren zur Verfügung. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass diese Statistik nicht nur für Freizeit-, Tourismus- oder Konjunkturforscher interessant sein kann. Vielmehr dienen die Daten in diesem Fall der Überprüfung eines soziologischen Integrationskonzeptes für die Europäsche Union. Inhalt des Konzeptes ist die Untersuchung einer "Integration von unten", die sich im Alltag der EU-Bürger in Form von Austausch und Verflechtung zwischen den nationalen Bevölkerungen vollziehen soll. Das soziologische Integrationskonzept für die EU hebt sich damit explizit ab vom Konvergenzkonzept der Europäischen Kommission, das Integration verwirklicht sieht, wenn alle EU-Völker durch diverse Maßnahmen "von oben" gleiche Lebensbedingungen haben. Die Untersuchung zeigt, dass politischen Akte, wie EU-Erweiterungen, die Einführung des Euro oder die Anwendung des Schengener Abkommens von den jeweils betroffenen Bevölkerungen mit einer gewissen Verzögerung angenommen und mit Leben erfüllt werden – ausgedrückt in einem verstärkten Reiseverhalten. Die Integration „von unten“ nach dem soziologischen Konzept findet also statt.