Die auf Mikrodaten basierende wissenschaftliche Analyse von Steuerrechtsänderungen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Als Grundlage für diese Analysen dienen Daten, welche die Entstehung der Steuerschuld möglichst genau abbilden. Die amtliche Statistik kann mit den Mikrodaten der verschiedenen Steuerstatistiken diese Anforderungen erfüllen. Darüber hinaus sind mit diesen Mikrodaten Analysen möglich, die weit über den originären Bereich der Steuer- und Steuerlastsimulation hinausgehen. Um die Mikrodaten der wissenschaftlichen Analyse bereitzustellen, hat der Gesetzgeber als einen Weg der Datennutzung mit dem § 16 Abs. 6 BStatG der Wissenschaft einen privilegierten Datenzugang eingeräumt. Mikrodaten, die den Geheimhaltungsvorschriften des § 16 Abs. 6 BStatG genügen, werden aufgrund dieses Wissenschaftsprivilegs Scientific-Use-File genannt. Scientific-Use-Files sind darüber hinaus Daten, die außerhalb der amtlichen Statistik von Mitarbeitern wissenschaftlicher Einrichtungen genutzt werden können.
Im folgenden Beitrag werden in den Abschnitten zwei und drei die zum Stand Oktober 2005 angebotenen Scientific-Use-Files der amtlichen Steuerstatistik mit ihren Möglichkeiten und Grenzen vorgestellt. Darüber hinaus gibt Abschnitt 4 einen Ausblick auf Entwicklungen beim Datenangebot der amtlichen Steuerstatistik. Der Schwerpunkt liegt hierbei bei der Entwicklung und Erschließung neuer Datenangebote. Ein Fazit rundet den Beitrag ab.